Mit der Stop-Loss-Order kann der Anleger sich ein wenig absichern:
Bereits erzielte Gewinne können gesichert und potenzielle Verluste
somit begrenzt werden. Die Stop-Loss-Order wird wie ein regulärer
Wertpapierauftrag erteilt. Der Anleger bestimmt einen Kurs unterhalb
der zu dem Zeitpunkt gegebenen Notierung. An diesem Punkt wird ein
Verkaufsauftrag für das Wertpapier ausgelöst.
Die Stop-Loss-Order - gewusst wie
Das offensichtlich Schwierige: Die Stop-Loss-Order an die richtige
Stelle zu setzen. Platziert man sie falsch, kann es passieren, dass
die Aktie an einem schwachen Tag verkauft wird und sie danach wieder
steigt. Setzt man die Marke aber zu tief, kann es passieren, dass
man überflüssigerweise hohe Kursverluste in Kauf nimmt. Wie bei
jeder Entscheidung an der Börse gibt es auch hier keine eindeutige
Regel. Laut Analysten ist eine Spanne von 10 Prozent unter dem
aktuellen Stand am besten geeignet. Bei schwankungsbelasteten Kursen
sollte der Abstand entsprechend höher gesetzt werden. Die Spanne ist
von der Volatilität, der allgemeinen aktuellen Verfassung des
Marktes und auch von der eigenen Bereitschaft, Risiken einzugehen,
abhängig.
Wo setzt man den Stop-Kurs?
Einen Aktien Stop-Loss können Sie selbst setzen, oder aber Ihren Broker damit beauftragen, ein Stop-Loss-Signal zu generieren. Damit sind wir bereits bei der wichtigsten Frage angelangt: Wie wählt man die Stop-Loss-Marke richtig? Eine Erklärung ist generell möglich. Wird sie zu dicht am Marktwert des Kaufes der Aktie angesetzt, so kann das Wertpapier an einem schwachen Tag schon verkauft werden, bevor der Kurs der gleichen Aktien am nächsten Tag deutlich an Gewinn erzielt hätte. Hat der Anleger den Verkauf des Wertpapierauftrages zu tief angesetzt, muss er eventuell hohe Verluste in Kauf nehmen, bevor die Stop-Loss-Marke ausgelöst wird.
Welcher Stop-Loss-Kurs ist folgerichtig?
Das richtige Stop-Loss-Limit zu setzen ist eine Kunst. Es geht aber nicht um die persönliche Risikobereitschaft, sondern um realistische Einschätzungen von Kursschwankungen. Der DAX beispielsweise startet oft am Montag mit einem Tief, bevor er bis zum Freitag sein Wochenhoch erreicht. Kürzlich sank der DAX um 7%, woraus der automatische Verkauf vieler Wertpapiere resultierte. Die Anleger mussten noch am selben Tag zusehen, wie der Kurs auf neue Höhen kletterte. Umso wichtiger ist es, das richtige Stop-Loss-Signal zu finden. Laut Börsenanalytiker gilt für die meisten Wertpapiere daher, das Signal etwa 10% unter dem Kaufpreis zu setzen.
Die Unterstützung oder der Widerstand
Beide Begriffe gehören zur Analyse des Aktienkurses und bilden ein wichtiges Tool um eine Kaufentscheidung zu treffen. Der Widerstand ist eine waagerechte Linie über dem aktuellen Kurs, die von den letzten Hochs erzeugt wurde. Dass der Kurs über diese Linie schreitet ist möglich, jedoch eher unwahrscheinlich. Die Unterstützung ist eine Linie unterhalb des aktuellen Kurses und zeigt an, bis wohin ein Tief wahrscheinlich ist. Demnach sollten Stop-Loss-Signale bei Short-Positionen dicht am Widerstand gesetzt werden, während die für Long-Positionen beim Unterstützungsniveau zu setzen sind. Der Vorteil dieser Technik besteht darin, dass so Risiken eines zu hohen Verlustes minimiert werden können.
Volatilität
Intelligent dem Trend folgen mit der „Trailing-Stop-Order”
Die Vor- und Nachteile von Stop-Order
Wie jede andere Handlung an der Börse auch, birgt die Verwendung von
Stop-Order einerseits ein Risiko aber auch viele Vorteile. Dank
einer Stop-Order muss die Kursentwicklung nicht mehr permanent
beobachtet werden und der Anleger muss im Moment des Verkaufes auch
gar nicht anwesend sein. Der Markt selbst entscheidet, ob Sie eine
Position behalten oder ob das Wertpapier wieder verkauft wird.
Selbst längere Abwesenheit oder Urlaub erhöhen das Risiko mit
Wertpapierhandel nicht. Der automatische Verkauf spart also Zeit,
Energie und Nerven.
Außerdem werden bei einem
unvorhersehbaren Crash frühzeitig Verluste begrenzt. Daher sind die
anfänglichen Verluste gering und noch zu verschmerzen. Die
Stop-Loss-Order eignet sich außerdem perfekt für Anleger, die sich
mit Entscheidungen schwertun und auf eine Erholung des Marktes
hoffen. Der unangenehme Verkaufsentschluss im Falle eines
Minusgeschäftes wird nicht unnötig hinausgezögert. Stop-Loss-Marken
sind also Versicherungen, die zwar ihren Preis haben, Sie aber vor
größeren Schäden bewahren.
Stop-Loss Order setzen
Hat man verstanden, wie man eine Stop-Loss-Order am sinnvollsten setzt, stellt sich noch die Frage, an welchem Börsenplatz man sie platzieren sollte. Auch hier gibt es keine klare Antwort. Generell lässt sich sagen, dass sich kleine Handelsplätze als schwierig erweisen. Durch die geringen Umsätze muss dort mit plötzlichen und hohen Kurslücken gerechnet werden, wenn der Kurs einmal in Bewegung ist. Wo sie eine Order setzen, ist letztlich Ihnen als Anleger überlassen. Ihr persönlicher Account Manager von R1Investing erläutert Ihnen gerne, wie Sie mit Stop-Loss-Ordern umgehen sollten und unterstützt Sie bei Ihrem individuellen Handel.
FAQ
Was ist eine Stop-Order?
Das Setzen einer Stop-Order gehört zu den Absicherungsstrategien. Um Gewinne abzusichern und sich vor Verlusten zu schützen, wird der Auftrag beim Online-Broker hinterlegt, einen Trade auszuführen, sobald der Kurs eine bestimmte Marke über- oder unterschreitet. Dieser Vorgang funktioniert nach Setzung der Stop-Order automatisch. Der Anleger muss also gar nicht anwesend sein und kann sich entspannt auf den Broker verlassen.
Wo setzt man Stop-Loss?
Stop-Loss-Signale dürfen nicht zu knapp, aber auch nicht zu weit gesteckt werden. Enge Marken führen dazu, dass bereits bei herkömmlichen Kursschwankungen das Wertpapier verkauft wird. Ein zu weit gestecktes Stop-Loss-Signal führt zu hohen Verlusten. Setzen Sie die Order am besten knapp unter der Kursunterstützung.
Was ist ein Trailing-Stop-Loss?
Das Setzen einer Trailing-Stop-Verkaufsorder bedeutet die Kopplung des Stop-Preises an den Kurs zu einem festgelegten Abstand, dem Trailing-Wert. Steigt dieser Wert und überschreitet eine Grenze, so wird die Stop-Order ebenfalls nach oben gesetzt. So können Gewinne noch besser ausgeschöpft werden und Stop-Order bestenfalls sogar gewinnbringend sein.
Was bedeutet dynamisches Stop-Loss?
Es gibt statische und dynamische Stop-Orders. Bei der statischen Variante wurde im Vorfeld ein fixer Kurswert festgelegt, bei dessen Eintreten das Derivat automatisch verkauft wird. Ein dynamischer Stop-Loss entspricht dem Trailing Stop-Loss, bei dem sich der Verkaufswert flexibel dem Markt zugunsten des Anlegers anpasst.