Im September lag Chinas Exportüberschuss gegenüber den USA bei mehr als 34 Milliarden Dollar. Damit lag er rund drei Milliarden höher als zuvor im August – und er wächst weiter. Der Überschuss beträgt seit Jahresbeginn mittlerweile 226 Milliarden Dollar, vor einem Jahr waren es gut 30 Milliarden weniger.
US-Präsident Donald Trump sieht den Überschuss als Beweis seiner Theorie, dass China die USA unfair behandeln und ausbeuten würde. Eins der Themen Nummer 1 in den Medien ist die neue Zollpolitik Trumps in Bezug auf China. Der Präsident drohte kürzlich in einem Interview, er könne „noch viel mehr tun“, wenn er das wolle. Der Überschuss ist natürlich genau das Gegenteil von dem, was Donald Trump erreichen wollte.
Derweil äußerten sich der deutsche Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Bundesbank-Präsident Jens Weidmann und raten, nicht zu besorgt zu sein, dass der Handelsstreit zwischen China und den Vereinigten Staaten relevante Folgen für die Weltwirtschaft haben wird. Einige Fachleute sagen auch, der Überschuss spiegele nur wider, dass momentan für bestimmte Produkte eine hohe Nachfrage vorliegt, und dass das nicht unbedingt bedeutet, dass der Überschuss in Zukunft weiterhin so enorm steigen wird. Trump sieht das vermutlich anders – wollte er doch die starke Volkswirtschaft China unbedingt einschüchtern oder gar stoppen.
Andere Länder versuchen, deeskalativ bezüglich Handelskonflikten zu handeln. Die jüngste Einigung zwischen den USA mit Mexiko und Kanada unterstreiche dies, so Olaf Scholz. Ähnlich gut verliefen Verhandlungen zwischen der EU und Amerika. Es wirkt so, als wäre allen verwickelten Nationen bewusst, dass weitere Konflikte und Zollerhöhungen der Weltwirtschaft im Allgemeinen schaden könnten – es bleibt nur zu hoffen, dass auch der US-Präsident sich beruhigt und das Gemeinwohl der Wirtschaft mit unterstützt.