Wirecard hat sich gerade erst einen Platz
im Dax
ergattert, und schon setzt das Tech-Unternehmen noch einen drauf:
Der Zahlungsdienstleister will ein Smartphone-Konto einführen. Sogar
Kredite und Versicherungen soll es bald mobil geben. An der Idee
erfreuen sich klassische Banken herzlich wenig.
Wirecard baut sein Bezahlsystem zum Smartphone-Konto aus
Im Interview mit dem “Handelsblatt” sagt Wirecard’s Vorstandschef Markus Braun das Unternehmen wolle sein Geschäftsmodell “in den kommenden Jahren verzehn-, verzwanzig- oder auch verdreißigfachen”. Wirecard setzt auf den immer mehr werdenden Trend des mobilen Bezahlens und nutzt diesen für seine Geschäftsidee. Das bisher laufende Bezahlsystem Boon soll zu einem Smartphone-Konto aufgerüstet werden. Damit soll der Kunde Überweisungen tätigen können, aber nicht nur das: Wenn ein Luxusgerät gekauft wird, soll es direkt über Boon versichert werden können, so Vorstandschef Braun. Wirecard sei bereits dabei, mit großen Versicherungsunternehmen zu sprechen und Kooperationsverträge abzuschließen.
Wirecard zählt aktuell weltweit rund 35 Millionen Kunden. Natürlich ist das Unternehmen keine klassische Bank, verfügt aber über eine Banklizenz. Damit legt der Dax-Durchstarter bereits den Grundstein für das Potenzial zur Smartphone-Bank. Das einstige Startup-Unternehmen ist mittlerweile der derzeitig größte deutsche Fintech-Konzern. Der Börsenkurs von Wirecard hat sich innerhalb der letzten fünf Jahre versiebenfacht. Alleine in diesem Jahr ist der Wert um das Doppelte gestiegen. Das neue Ziel des Zahlungsdienstes scheint also nicht allzu weit entfernt zu sein.