Deutsche Jung-Unternehmen punkten am internationalen Markt – und das teilweise mehr als ihre internationale Konkurrenz. Startups aus Deutschland haben wesentlich mehr Geld von Kapitalgebern erhalten als Unternehmen aus anderen europäischen Ländern. Auch wenn Großbritannien weiterhin Gründerland Nr. 1 bleibt, zeigt das die Stärke von der jungen deutschen Unternehmergeneration. In Europa stiegen die allgemeinen Mittelzuflüsse in der ersten Hälfte dieses Jahres auf 10,2 Milliarden Euro und damit um rund 27 Prozent.
Deutschland liegt derzeit auf Platz 2 hinter Großbritannien. Deutsche Startups haben momentan ein Deal-Volumen von 2,4 Milliarden Euro und haben damit seit dem letzten Jahr um 13 Prozent zugelegt. Die britische Konkurrenz erhielt im ersten Halbjahr 3,1 Milliarden Euro, obwohl das Land kurz vor der Endphase des Brexits steht. Auf Platz drei, vier und fünf folgen Frankreich, Schweden und die Schweiz.
Die Städte mit den meisten Einnahmen sind
London, Berlin und Paris. Europas größter Gebrauchtwagenhändler AUTO1 aus
Berlin erhielt im ersten Halbjahr 460 Millionen Euro – und damit
mehr Geld als die Konkurrenz. Die Börse bietet Coachings und Kurse
an, um Jungunternehmer von Startups auf den Start an der Börse
vorzubereiten. Die neuen Unternehmen sind beliebt – Finanzkonzerne
kämpfen darum, sie für sich zu gewinnen.
Das
Ausbildungsprogramm TechShare von Euronext, welches neun Monate
andauert, hat gerade begonnen. Neben den eigentlichen
Euronext-Ländern Belgien, Frankreich, Portugal und den Niederlanden
dürfen in diesem Jahr auch Startups aus Deutschland, Italien,
Spanien
und der Schweiz teilnehmen. Demnach ist auch Euronext Konkurrenz für
die
deutsche Börse
im Kampf um die Jung-Unternehmen: von den 135 Teilnehmern des
Programmes sind 23 deutsche Unternehmen. Wie viele deutsche Startups
sich die Börse schnappen kann, ist also fraglich – die Beliebtheit
der jungen Konzerne wächst und wächst.