Derivate handeln, was gibt es zu beachten?

Derivate Handeln

Sie wollen Derivate handeln? Den Begriff Derivat haben Sie vielleicht schon einmal gehört. Wir erläutern Ihnen hier, was ein Derivat ist und welchen Nutzen es hat. Einfach erklärt ist ein Derivat Folgendes: Es ist ein Finanzprodukt, dessen Entwicklung und Preis von einem anderen abhängt, beispielsweise von einer Aktie. Der Wert dieses Produktes wird als Basiswert bezeichnet. Wenn man ein Derivat besitzt spekuliert man darauf, ob der Preis eines Produktes in der Zukunft steigen/fallen wird. Mit einem Derivat spekuliert man also auf die Entwicklung beispielsweise einer Aktie. Man macht demnach Gewinn, wenn man die Entwicklung dieses Produktes korrekt einschätzt - oder Verlust, wenn das Gegenteil eintritt.

Inhalt
  1. Wo werden Derivate gehandelt?
  2. Arten derivativer Finanzinstrumente
  3. Warum in Derivate investieren?
  4. Welche Kosten sollten Sie berücksichtigen?
  5. Vorteile und Nachteile des Handels mit Derivaten
  6. Häufig gestellte Fragen: Derivate handeln

Wo werden Derivate gehandelt?

Die besten Derivatenbörsen für Trader verteilen sich auf der ganzen Welt. In Deutschland und der Schweiz ist die Eurex die größte Terminbörse, in den USA sind es die CME (Chicago Mercantile Exchange), das CBOT (Chicago Board of Trade), und an der ICE U.S. (Intercontinental Exchange), in Korea die KRX und in Großbritannien die NSYE Liffe. Auch in Stuttgart wird an der Euwax (European Warrant Exchange) mit Derivaten gehandelt. Mit Derivaten kann sowohl an der Börse als auch OTC (Over The Counter, also außerbörslich) gehandelt werden. Wo der Trade stattfindet, hängt von der Art des Derivats ab. Optionsscheine und Futures sind börsengehandelte Derivate, wodurch sie vorteilhafterweise standardisiert sind und mit hoher Liquidität getradet werden können. 

Arten derivativer Finanzinstrumente

Finanzinstrumente werden als Derivate bezeichnet. Bei Derivaten gibt es verschiedene Ausführungen und Varianten. Derivate sind in einer Marktwirtschaft beliebt, insbesondere mit dem Trend zur Globalisierung. Es ist wichtig, ihre Eigenschaften und Regeln für die Verwendung, das heißt, beim Handel mit Derivaten zu kennen. Die Kursentwicklung sollte stets berücksichtigt werden. R1Investing wird Ihnen hier nur die wichtigsten beziehungsweise populärsten Arten nennen, also die, auf die sie vermutlich in Ihrem Handel treffen werden.

1. Futures

Ein Futures-Kontrakt ist ein spezieller Börsenkontrakt, bei dem der Eigentümer eine Ware in der Zukunft verkaufen oder kaufen muss. Der Vertrag legt die Art der Ware, ihre Menge und einen bestimmten Preis fest. Um den Basiswert zum Marktpreis zu verkaufen, werden die Lieferbedingungen für jeden der zugrunde liegenden Vermögenswerte separat festgelegt, z. B. Zeit und Ort. Daher finden die Teilnehmer an den Sekundärmärkten schnell und einfach sowohl Käufer als auch Verkäufer.

2. Forward

Ein Forward ist ein Vertrag über den Verkauf und Kauf eines der zugrunde liegenden Vermögenswerte zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis. Es werden auch fallende Kurse berücksichtigt. Sie wird im Freiverkehr gehandelt und kann auf vertraglicher Basis erstellt werden. Es ist erwähnenswert, dass Forwards zum Beispiel im Gegensatz zu Futures keine Standards für den Vermögenswert vorschreiben. Das ist das einfachste der derivativen Finanzinstrumente und bietet viele Chancen. Es zeichnet sich durch verbindliche Ausführung, klare Definition von Verpflichtungen für alle Parteien aus. Termingeschäfte sind nicht an bestimmten Standards ausgerichtet. 

3. Optionsscheine

Eine Option ist ein Vertrag, der nur dem Käufer das Recht, aber nicht die Verpflichtung gibt, einen bestimmten Basiswert zu einem bestimmten Zeitpunkt und Preis mit einer bestimmten Kursentwicklung zu kaufen oder zu verkaufen. Der Verkäufer bekommt Chancen auf eine Prämie, die ihm zur Verfügung gestellt wird.

4. Swaps

Ein Swap ist ein Vertrag zum Austausch von Zahlungen, genauer gesagt, eine Reihe von Terminkontrakten, in denen Verpflichtungen periodisch auftreten. Es handelt sich im Wesentlichen um ein Rollover einer offenen Transaktion durch die Nacht. Das Ergebnis von Swaps ist eine angefallene oder belastete Provision. Solche Operationen sind bei mittel- und langfristigen Transaktionen beliebt. Swaps werden tagsüber nicht berechnet. 

An Wochentagen werden um 1 Uhr morgens alle offenen Transaktionen neu berechnet. Dies geschieht durch ihr Schließen und Wiederöffnen. Ein weiterer Swap wird auf den aktuellen Refinanzierungssatz berechnet. Der Mindestzinssatz wird z. B. für die Kombination Dollar und Euro angegeben. Der Zinsswap läuft jeden Tag auf.

Im Vergleich zu klassischen Wertpapieren bestehen bei Derivaten oft größere Risiken. Durch die oft hohe Spekulation ist es aber andererseits auch möglich, in kurzer Zeit hohe Gewinne zu erzielen. Gerade als Anfänger ist es deshalb wichtig, sich genauestens über die Vorgehensweise von Derivaten zu informieren.

Derivate sind oft mit einem sogenannten Hebel ausgestattet. Auch dieser Begriff wird Ihnen beim Trading oft begegnen. Der Hebel sorgt im Prinzip dafür, dass Kursbewegungen des Basiswerts überproportional auf das Derivat übertragen werden. Hebel können unterschiedlich groß sein. Ein beispielhaftes Szenario wäre, dass Sie einen Hebel von einem gewissen Prozentsatz erhalten. Selbst wenn Sie nicht allzu viel investieren, können Sie durch den Hebel Ihren Gewinn potenziell stark vergrößern.

Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass Sie durch den Hebel wesentlich mehr Geld verlieren, als sie investiert haben, wenn Sie sich verspekulieren. Es ist offensichtlich, dass Sie sich als Handelseinsteiger jemanden an Ihre Seite nehmen sollten, der Sie informiert und unterstützt.

Warum in Derivate investieren?

Der Einsatz von Derivaten gehört zweifelsfrei zu den spekulativsten Trading-Optionen am Finanzmarkt. Mit einigen Tipps und Tricks lassen sich jedoch Risiken minimieren. Die vielen verschiedenen Formen von Derivaten bieten eine ausreichend große Vielfalt, um aus den Preisen des Basiswertes Vorteile zu ziehen. Derivate können in beide Richtungen gehandelt werden.

Außerdem ist bei einem Handel mit derivaten Finanzinstrumenten möglich, eine Hebelwirkung einzusetzen. Dabei definiert der Hebel das Verhältnis vom Kurs zum Basiswert (z.B. x10). So ist es möglich, dank eines Hebels schon mit geringem Kapital hohen Gewinn zu erzielen.

  • Absicherung

Ein besonderer Vorteil von unschätzbarem Wert des Handels mit Derivaten ist, dass sie zur Absicherung eingesetzt werden können. Bei Aktien kann nur auf eine Preissteigerung gewettet werden. Besitzt der Anleger nun Aktien, deren Wert stark fällt und eine Bankrottsituation droht, so kann er mit Derivaten den Verlust absichern. In diesem Falle muss mit den Derivaten auf einen sinkenden Kurs spekuliert werden. Potenzielle Gewinne können dank dieser Technik den Verlust des Aktienwerts bis zu einem gewissen Grad ausgleichen.

  • Spekulation
Neben der Absicherung nutzen Derivate hauptsächlich der Spekulation. Mit ihnen können extrem hohe Gewinne, aber auch große Verluste gemacht werden. Diese werden durch den Einsatz von Hebeln ermöglicht, die je nach Derivat zwischen 1:1 und 1:1000 reichen. Mit wenig Kapital und hohem Risiko können trotzdem ebenso hohe Gewinne erzielt werden.

Derivate können sowohl auf Long- als auch auf Short-Positionen gesetzt werden und bieten daher viel Flexibilität auf dem Finanzmarkt. Beliebt ist hierbei die Spekulation auf Fremdwährungen, von denen die Euwax in Stuttgart eine sehr große Zahl anbietet.

Neben den Optionen werden auch besonders häufig Futures an der deutschen Börse gehandelt, insbesondere auf den DAX. Unsere geschulten Account Manager von R1Investing spezialisieren sich auf Ihren persönlichen Handel und erläutern Ihnen gerne alles, was Sie zum Thema Derivate, Hebel und allgemein für Ihren Trade wissen müssen.
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Welche Kosten sollten Sie berücksichtigen?

Auch wenn Derivate deutlich günstiger erworben werden können als Aktien und nicht so viel Kapital binden, gibt es auch hier Kosten, die vor einer Investition bedacht werden müssen. Leider bieten nicht alle seriösen Online-Broker volle Kostentransparenz für ihre Kunden. Denn Kosten für Derivate können nicht pauschal berechnet werden und hängen u. a. auch vom persönlichen Broker ab. Für jeden Trade muss eine Gebühr gezahlt werden, deren Höhe sich aus den Vertragsbedingungen mit dem Broker errechnen lässt.

Der zu zahlende Betrag für den Trade kann in Form von festgelegten oder flexiblen Spreads (also der Differenz zwischen An- und Verkaufspreis) und als Kommission vom Broker eingefordert werden. Manche Broker verlangen außerdem Gebühren für die Teilausführung von Trades, für Änderungen oder Ein- und Auszahlungen.

Durch eine sorgfältige Prüfung und Auswahl Ihres Online-Brokers lassen sich so auf Dauer hohe Kosten einsparen.

Vorteile und Nachteile des Handels mit Derivaten

Der Derivatehandel bringt viele Vorteile mit sich. Sie können anders als bei Aktien in beide Richtungen gehandelt werden und erzielen dank der Hebelwirkung schon mit kleinem Kapital große Gewinne. Derivate können günstiger als andere Finanzinstrumente erworben werden und binden weniger Kapital. Sie können zur Absicherung gegen Risiken eingesetzt werden und helfen bei einem Fall des Aktienkurses, das finanzielle Fiasko zu verhindern. Anleger können außerdem mit Derivaten auch außerhalb der offiziellen Börsenzeiten handeln. Derivate gewähren Unternehmen Arbitrage, also Geschäfte, die ohne  negative Preisschwankungen abgeschlossen werden können.

Nichtsdestotrotz birgt der schnelllebige Handel mit derivaten Finanzinstrumenten ein Risiko. Sie setzen viel Fachwissen und Knowhow voraus, um sich nicht zu verspekulieren. Außerbörsliche Derivate unterliegen keiner Reglementierung und werden daher nicht ausreichend kontrolliert. Während mit Aktien eine Teilhabe am Unternehmen erworben und somit eine Dividendenauszahlung vorgenommen wird, entfällt dieser Bonus bei der Spekulation mit Derivaten.

Außerdem unterliegen Derivate großen Wertschwankungen. Besonders Derivate, bei denen ein Hebel verwendet werden kann, sind mit Vorsicht zu genießen. Bei CFDs mit Hebelwirkung kann nicht nur das Geld verloren werden, sondern eine zusätzliche Summe muss wegen des Differenzkontraktes eventuell sogar nachgezahlt werden.

Häufig gestellte Fragen: Derivate handeln

Was sind Derivate im Bankwesen?

Derivatgeschäfte dienen dazu, auf die Entwicklung des Basiswertes, also der Kurssteigerung oder dem Kursverlust einer Aktie, eines Rohstoffes usw, zu wetten. Zu den Derivaten zählen Futures, CFDs, Zertifikate, Swaps, der gehebelte Forex-Handel und binäre Optionen. Sie bergen genauso viel Verlustrisiko, wie sie an Gewinn versprechen. Derivate können aber auch zur Absicherung eines Kursrisikos erworben werden. Eine Kategorisierung von Derivaten kann nach bedingten und unbedingten Derivaten vorgenommen werden.

Wofür sind Derivate sinnvoll?

Im Gegensatz zu Aktien nehmen Derivate eine besondere Bedeutung auf dem Finanzmarkt ein, denn sie können in beide Richtungen gehandelt werden; sowohl auf den Kursanstieg als auch auf den Verfall. Dank einer geringen Investition lässt sich viel Geld  verdienen. Außerdem lässt sich mit ihnen ein Depotverlust ausgleichen, wenn z. B. ein Aktienwert fällt, den man besitzt. Auch wenn die Aktie Verlust macht, kann mit dem Derivat auf den Kursverfall gewettet und selbiger Verlust ausgeglichen werden.

Was ist ein Derivat einfach erklärt?

Derivate sind Finanzprodukte, deren Wert von anderen Finanzprodukten, z. B. einer Aktie oder eines Rohstoffes, abhängt. Diese Aktie oder der Rohstoff bildet den Basiswert für das jeweilige Derivat. Derivate sind Terminkontrakte, bei dem im Voraus beide Parteien beschließen, eine bestimmte Menge zu einem bestimmten Zeitpunkt und Preis zu handeln.

Wo kann ich Derivate kaufen?

Über einen Online-Broker können Derivate als Finanz- und Anlageprodukte erworben werden. Alles, was dafür nötig ist, ist eine sogenannte Termingeschäftsfähigkeit. Dies ist eine vom Anleger unterzeichnete Erklärung, dass die mit dem derivaten Finanzgeschäft verbundenen Risiken freiwillig eingegangen werden. Möchten Sie ein Derivat kaufen, so benötigen Sie die WKN- oder ISIN-Nummer.

Was sind nicht verbriefte Derivate?

Verbriefte Derivate können Over The Counter (OTC), also außerbörslich, erworben werden. Die Verbriefung des Wertpapiers, wie bei Warrants und Zertifikaten, bedeutet, dass es leichter übertragbar ist. Futures und Optionen können nicht verbrieft werden, da sie nicht mit einem Emittenten, sondern unter Anlegern gehandelt werden.

Die angegebenen Informationen dienen ausschließlich zu Weiterbildungszwecken und können ohne weitere Details zu spezifischen Aktionen nicht als Investmentratschlag angesehen werden. Bitte beachten Sie, dass vergangene Ereignisse und Resultate kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Ergebnisse sind.

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Written by:
Omer Aragón Godínez

Written by:
Omer Aragón Godínez

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