Wie funktioniert der Nikkei 225?

Was ist der NIKKEI 225 Index?

Written by:
Omer Aragón Godínez

Was macht den Nikkei 225 aus, warum ist er besonders und wie verhält er sich normalerweise? R1Investing erklärt Ihnen, wie der japanische Leitindex funktioniert.

Was ist der NIKKEI 225 Index? 

Der Nikkei 225-Index – auch als Nikkei Stock Average oder einfach als Nikkei bekannt – ist Japans wichtigster Aktienindex, der aus den 225 Blaue-Chip-Aktien besteht, die an der Tokioter Börse in 36 Branchen gehandelt werden. Neben dem Tokyo Price Index (TOPIX), einem kapitalisierungsgewichteten Index, der alle Aktien der Tokyo Stock Exchange enthält, ist er einer der führenden japanischen Aktienindizes. Einige der bekanntesten Unternehmen, die unter Nikkei gehandelt werden, sind Nissan, Honda und Sony.
 
An sich ist der Index ein preisgewichteter Index, d. h. der Index stellt ein Durchschnitt der Aktienkurse aller Unternehmen dar. Der Index wurde 1950 ins Leben gerufen (später mehr dazu) und ist das Asiens älteste Finanzinstrument, das oft als japanisches Äquivalent zum DJIA betrachtet wird.

Wie berechnet man Nikkei 225? 

Hinter der Nikkei-Berechnung steckt ein einfaches Prinzip - das Dow-Prinzip berechnet, d. h. die Gesamtsumme bzw. der Gesamtwert durch einen Faktor geteilt wird. Dies bezweckt die Kontinuität des Index, indem Einfluss externer Faktoren, die mit der Marktbewegung wenig zu tun haben, reduziert wird: Der Index ist als arithmetischer Mittelwert zu verstehen. Da die Aktien nach dem Preis pro Aktie gewichtet werden, kann der Index im Wesentlichen von hochpreisigen Technologieaktien beeinflusst. Im Grunde, haben wir hier mit einem liquiden Markt zu tun, der schöne Aussichten mit hohem Handelsvolumen bietet. Die bedeutet, dass wie Trades mit möglichst wenig Fehler betreten und von engen Spreads profitieren möchten. 

Ein gutes Beispiel hierfür ist der Dow Jones Industrial Average (seit 1896), der als Durchschnitt der Aktienkurse von 30 großen Unternehmen berechnet wird. Der Index enthielt ursprünglich 12 Aktien, von denen heute nur noch General Electric besteht. Daher beträgt der Divisor des Dow Jones (bekannt als Dow Divisor) nicht 30, sondern ungefähr 0,13, was bedeutet, dass eine Dollarbewegung in einer der im Index enthaltenen Aktien 1 / 0,13 = ungefähr 7,5 Punkte ergibt.

Hintergrund 

Die Tokioter Börse (Tokyo Stock Exchange, TSE) besteht seit 1878. Zunächst fungierte sie als Marktplatz für den Austausch von Anleihen, die die Regierung Japans an Samurai ausgegeben hatte. Neben Staatsanleihen hat man mit Gold- und Silberwährungen an TSE gehandelt. In den 1920er hat sich die Tokioter Börse als Aktienmarktplatz etabliert.
 
Zwischen 1943 und 1945, während des Zweiten Weltkriegs, wurde die TSE mit fünf anderen Organisationen fusioniert, um eine einzige japanische Börse zu bilden. Am 16. Mai 1949 wurde die Tokioter Börse unter der Schirmherrschaft des SEA wiedereröffnet.
 
Nikkei an sich startete am 7. September 1950. Er wurde jedoch rückwirkend auf den 16. Mai 1949 zurückgerechnet, als die Tokioter Börse nach dem Zweiten Weltkrieg zum ersten Mal wiedereröffnet wurde.

Heutzutage wird der Nikkei weltweit als beliebteste Benchmark des japanischen Aktienmarktes eingesetzt. Es besteht aus 225 Aktien, die an der Tokyo Stock Exchange First Sektion notiert sind. Dies ist ein angepasster Preisindex, bei dem die Kontinuität nach der Dow-Methode sowie nach den Regeln zur Einbeziehung japanischer spezifischer Handelspraktiken in die Berechnung aufrechterhalten wird. 

Der Nikkei umfasst die Kurse der 225 größten japanischen industriellen Unternehmen. Er liegt seit Jahren im Aufwärtstrend, seine stärkste Zeit ist jedoch im Vergleich zu anderen Indizes schon sehr lange her: Sein Hoch lag Ende 1989 bei 38.957,44 Punkten. Auslöser dafür war damals eine Spekulationsblase in der Immobilienbranche. Das ist die erste Eigenart des Nikkei: Er schlägt sich seit Jahren gut, scheint aber seinen Höchstpunkt bereits erreicht zu haben.

Wie zu erwarten stürzte der Index nach seinem Zenit rasant ab - und zwar nicht wie andere Indizes nur für kurze Zeit, sondern dauerhaft. 2003 sank der Nikkei 225 als Folge der Technologieblase auf 7.607 Punkte. Die weltweite Finanzkrise 2008 zog ihn sogar weiter nach unten, auf 7.055 Zähler. Jedoch hat der Leitindex es danach geschafft, sich überraschend stark hochzuarbeiten: Derzeit liegt er zwischen 29.000 und 30.000 Punkten. Natürlich ist es immer noch ein weiter Weg zum einstigen Rekordhoch.

Warum den Nikkei 225 handeln?

Der Nikkei unterscheidet sich aber auch generell von den meisten seiner Verwandten. Er ist preisgewichtet und wird damit berechnet ohne Dividenden miteinzubeziehen. Es wird jährlich entschieden, welche Unternehmen ihren Platz im Nikkei räumen müssen und gegen welche sie eingetauscht werden. Der Index wird außerdem bezüglich beispielsweise Fusionen laufend verändert und neu angepasst. Um den Stand des Index auszurechnen, werden die Kurswerte addiert. Damit erhält jedes Unternehmen seine Gewichtung im Index je nach Anteil seines Aktienkurses an der Summe aller Kurse zusammen. Aktien mit zahlenmäßig höherem Wert gelten damit als überbetont.

Der japanische Nikkei gilt als der zweitwichtigste Aktienmarkt nach den USA. Es ist also offensichtlich, dass der Leitindex nicht unterschätzt werden sollte. Trotz seines enormen Hochs und des noch extremeren Rückgangs hat der Nikkei 225 einen festen Platz an der Spitze des Aktienmarktes erhalten.

Was beeinflusst den Preis des Index? 

Nach Marktkapitalisierung, die Tokioter Börse ist die größte Südostasiens und die drittgrößte der Welt. Die Änderungen in der Zusammensetzung des am breitesten notierten japanischen Aktienindex, des Nikkei 225 Index, und die Faktoren, die dies beeinflussen, haben wir hier zu erörtern: 

  • Währungspreise. Japans Wirtschaft ist exportorientiert, was bedeutet, dass um von Exporten zu profitieren, muss ein schwacher Yen japanische Produkte weltweit attraktiv machen. Ein schwächerer Yen fördert die Nachfrage im Ausland und kann die Einnahmen steigern lassen, wodurch die Aktienkurse wachsen.
  • Wie die gesamte Volkswirtschaft Japans betrifft die Neigung zu Naturkatastrophen auch den Index.
  • Die Zentralbank. Da die Ausgabenmuster von der Bank of Japan geregelt werden, kann diese Organisation die Einnahmen und damit die Aktienkurse beeinflussen. 

Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass Sie empirischen Ergebnisse nutzen können, wenn Sie auf der Börse handeln: Kaufen Sie die Aktien mit nach oben gerichteten Revisionen der Gewinnprognose, die neu in den Nikkei 225 Index aufgenommen wurden (das Aktienkurs- und Volumenverhalten gelöschter Unternehmen sind jedoch nicht zu berücksichtigen). Achten Sie bitte darauf hin, dass wie bei jeder Anlage hier keine Aktie oder kein ETF risikofrei ist. Wenn der Index gut abschneidet, erzielen Sie einen Gewinn. Wenn der Index fällt, verlieren Sie das Geld. 



Vor- und Nachteile 

Der Nikkei wurde im Rahmen des Wiederaufbaus und der Industrialisierung Japans nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Die Aktien sind nach dem Aktienkurs und nicht nach der Marktkapitalisierung geordnet, wie dies für die meisten Indizes üblich ist. Die Vor- und Nachteile sehen aus wie folgt: 

  • Hohe Liquidität: Die Börsenliquidität bezieht sich auf Aktien mit einem ausreichenden Handelsvolumen, damit Händler Positionen direkt betreten und verlassen. Aktien, die nicht liquide sind und nicht genügend Volumen haben, können nur schwer gekauft oder verkauft werden. Dies liegt daran, dass es schwieriger ist, Käufer und Verkäufer für solche Aktien zu finden.
  • Hohe Volatilität: Der Nikkei 225 gilt als einer der volatilsten Aktienindizes der Welt. Makroökonomische Ereignisse und Faktoren (wie die JPY-Preise) bestimmen den Nikkei 225-Preis schnell und unmittelbar, was erhebliche Chancen – aber auch Risiken – mit sich bringt.
  • Flexible Korrelation zwischen Vermögenswerten: Der Nikkei 225 spiegelt das Verhalten anderer Märkte wider, zeigt jedoch auch eine negative Korrelation mit dem japanischen Yen, was eine gewisse Diversifizierung des Portfolios ermöglicht. 

Die schwerwiegendste Tendenz bei preisgewichteten Indizes und der Grund, warum die meisten Aktienindizes heute nicht die Preisgewichtsnussmethode verwenden, ist die Tatsache, dass in preisgewichteten Indizes die Aktien mit nominal höherem Aktienkurs den größten Einfluss haben.

FAQ

Wie kann ich in den Nikkei 225 investieren? 

Sie können einzelne Aktien oder einen ETF kaufen, der dem Index in seiner Gesamtheit entspricht: 

  • Wählen Sie eine Anlageplattform. Wenn Sie noch kein Brokerage-Konto haben, vergleichen Sie die Handelsplattformen, um das Brokerage zu finden, das Ihren Anforderungen am besten entspricht.
  • Eröffnen Sie das Konto. Normalerweise können Sie einen Antrag online ausfüllen und Ihr Konto aufladen, bevor Sie mit dem Handel beginnen.
  • Handeln Sie und kaufen Wertpapiere nach Wunsch. Verwenden Sie die Research-Tools od. verlassen Sie sich auf Marktforschung von Drittanbietern, um die Aktien oder ETFs auszuwählen, die Sie kaufen möchten.
  • Überwachen Sie Ihre Investitionen. Verfolgen Sie die Performance Ihrer Anlagen von Ihrem Brokerage-Konto aus. 

Wie handele ich mit Nikkei CFDs? 

Der Nikkei verfolgt Aktien, die an der Tokioter Börse gehandelt werden. Um diese Aktien zu kaufen oder zu verkaufen, eröffnen Sie ein internationales Handelskonto bei einem Broker, der Zugang zu globalen Börsen bietet. 

Was sind die wichtigsten Indizes für den Nikkei 225 Index? 

Es gibt mehrere ETFs, die den Nikkei 225 verfolgen, darunter: 

  • Der iShares Nikkei 225 ETF von Blackrock Japan
  • Daiwa ETF Nikkei 225 von Daiwa Asset Management
  • Der Nikkei 225 Exchange Traded Fund von Nomura Asset Management. 
Diese Fonds stehen jedoch nur Personen mit internationalen Handelskonten zur Verfügung, die Zugang zu an der Tokioter Börse notierten ETFs haben. Berücksichtigen Sie die USD-Wechselkurse beim Handel mit diesem ETF – TSE / TYO erfolgt hauptsächlich in Yen.
 
Wenn Sie kein internationales Handelskonto eröffnen oder mit schwankenden Wechselkursen umgehen möchten, gibt es einen in den USA notierten ETF, der den Nikkei 225 nachbildet: den MAXIS Nikkei 225 Index ETF. Dieser ETF lautet auf US-Dollar und wird an der New Yorker Börse gehandelt.

Die obigen Informationen können nicht als Anlageberatung angesehen werden, und die Ergebnisse aus der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Performance zu.
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